Mohn, der in Asien beheimatet ist, zählt zu den älteren Kulturpflanzen der Menschheit. Die Asiaten nutzten ihn offenbar bereits als Heilmittel. Antike Zinslisten um 1100 nach Christus belegen Abgaben durch Mohn und Mohn-Zins. Der Arbeitsaufwand für Mohnöl wurde durch günstige Importe aus dem Ausland in Deutschland nach Kriegsende unwirtschaftlich. Der landwirtschaftliche Anbau von Mohn ging zu Ende.
Erst seit jüngster Zeit bauen in Deutschland zugelassene Mohnzüchter wieder Mohn an. Die elementaren Importländer für Mohnsamen sind die Türkei, Ungarn, die Tschechei und Australien.
Mohnöle – Kaufempfehlungen
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Habitus von Mohnpflanzen
Mohnpflanzen erreichen eine Wuchshöhe von 100 cm bis etwa 160 cm. Es sind krautige Gewächse, die ein- oder mehrjährig gedeihen. Die meist aufrechten Stängel sind mit Borsten behaart und in der Regel verzweigt. Die Stiele sind teils beblättert. Die Blattränder sind gebuchtet. Am Ende der Stängel bilden sich je nach Sorte rote, weiße oder violette Blüten.
Der rote Klatschmohn blüht im Frühsommer, andere Blüten haben Anfang Juli ihre Blütezeit. Ist die Blütezeit vorüber, bildet sich am Stängelende eine runde bis ovale Kapsel, in der die Samenkörner des Mohns lagern. Eine einzelne Kapsel kann bis zu 30.000 Körnchen aufweisen.
Die Zeit der Mohnblüte ist nur wenige Wochen kurz. Landwirtschaftsbetriebe ernten Mohn per Dreschvorgang. Das Dreschen passiert zwischen Mitte August und Anfang September. Mohnpflanzen eignen sich gut zum sogenannten Mischfruchtanbau. Sie wachsen beispielsweise optimal in Kombination mit Möhren.
Herkunft und Vorkommen von Mohnöl
Die ursprüngliche Heimat von Mohnpflanzen ist wahrscheinlich Vorderasien. Die Pflanzen gedeihen kräftig in der Witterung von Zentral- und Südeuropa. Bereits im Jungsteinzeitalter nutzten Menschen im Mittelmeerraum Schlafmohn zu Heilzwecken. Samen des Schlafmohns sollten den gesunden Schlaf von Kindern fördern. Dazu legten beispielsweise Bewohner Griechenlands Samenkörner unter Kopfkissen oder verarbeiteten die Körner in Brei und Lutschern. Bis in die heutige Zeit bauen Menschen in Asien den meisten Mohn an. Andere Länder, die Mohn nach Deutschland exportieren, sind
- Indien,
- China,
- die Türkei,
- Österreich,
- Schweiz
In den kleineren Anbaugebieten Österreichs sprießt neben alkaloidfreiem Blaumohn der Graumohn, aus dem Produzenten ebenfalls Mohnöl herstellen. Generell wird Mohnöl überwiegend aus den Samenkörnern des Schlafmohns gepresst. Es ist ein schwieriger und mühsamer Vorgang, die feinen Samenkörnchen auszupressen. Mohnöl ist weitgehend von hellgelber Farbe und schmeckt nussig.
Aus der Praxis: Der Handel unterscheidet zwischen Mohnsamen von Grau-, Weiß- und Blaumohn. Neben der Färbung differenzieren die Samenkörner fernerhin nach Größe und Schalenanteil. Schalenanteile prägen den Geschmack des nativen Öls.
In Asien bevorzugen Konsumenten helles, sehr mildes Mohnöl. Auf dem deutschen und österreichischen Absatzmarkt sind die im Geschmack kräftigeren Graumohn- und Blaumohnöle populärer.
Vorschriften zum Anbau von Mohn
Die Familie der Mohngewächse oder Papaveraceae bringt weltweit zwischen 50 bis 120 unterschiedliche Sorten Mohn hervor. Besonders interessant ist die Sorte Schlafmohn, auch Papaver somniferum genannt, die Menschen kultivieren.
Nach wie vor hängt der Mohnpflanze ein zwielichtiges Image an. Produkte aus der Schlafmohnpflanze fallen unter das Rauschmittelgesetz. Der Saft unreifer Mohnkapseln enthält zahlreiche verschiedene Alkaloide. Die drei bedeutsamsten sind Codein, Morphin und Papaverin.
Kurzum: Aus dem Saft unreifer Mohnsamen können Experten Opium oder Morphium gewinnen. Sogar die Herstellung von Heroin ist mittels des unreifen Mohnsaftes realisierbar. Voll ausgereifte Samen von Mohn sollen hingegen ungiftig und unbedenklich sein. Aus den reifen Mohnsamen pressen Hersteller hochwertiges Mohnöl.
Mohnanbau unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz. Somit ist ein Missbrauch für die Produktion von Rauschgiften weitestgehend ausgeschlossen. Wer Mohn anbauen möchte, benötigt eine Zulassung bzw. Genehmigung und muss bestimmte Auflagen und Bedingungen erfüllen. In vielen anderen Ländern ist der Anbau von Mohn gesetzlich untersagt.
Mohnzüchter haben inzwischen spezielle Sorten von Mohngewächsen gezogen, die keine oder nur noch sehr geringe Mengen an Alkaloiden enthalten. Mohnpflanzen bereiten bei der Kultivierung viel Arbeit. Die Witterung beeinträchtigt die Ernte der Samen und damit im Folgenden den Geschmack des gepressten Mohnöls enorm. In feuchten Jahren sind die Ernteerträge oftmals nur mäßig.
Inhaltsstoffe von Mohnöl
Die Samenkörner des Mohns sind äußerst fettreich. Durch Kaltpressung wird aus den Körnern hochwertiges, natürliches Mohnöl gewonnen. Das naturbelassene Öl ist aufgrund des aufwendigen Produktionsverfahrens relativ kostspielig. Da Verbraucher es nicht zu hoch erhitzen sollten, dient es vorrangig für die Zubereitung von Speisen der kalten Küche. Es eignet sich ideal für vielfältige Salate.
Mohn verfügt über einen üppigen Calciumanteil. Der Prozentsatz soll bei etwa 2,5 % liegen, was Mohn in die Kategorie der calciumschwersten Lebensmittel eingliedert. Calcium verleiht Knochen und Zähnen ihre Festigkeit und Stabilität. Mohnsamen enthält neben dem enormen Calciumanteil außerdem noch die Bestandteile
- Magnesium,
- Kalium,
- B-Vitamine und
- Linolsäure.
Linolsäure ist eine zweifach ungesättigte Fettsäure der Familie der Omega-6-Fettsäuren. Der menschliche Organismus ist nicht imstande, Linolsäure selbst zu produzieren. Menschen müssen die Säure demnach in ausreichender Menge mit der Nahrung aufnehmen. Linolsäure spielt angeblich eine ausschlaggebende Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushaltes im Körper. Äußerlich angewendet soll sie zur Hautpflege gut sein,
- gegen Hautreizungen wirken
- und Altersflecken aufhellen können.
Wer fertig gepresstes und abgefülltes Mohnöl einkauft, sollte auf eine seriöse Herkunft und eventuell zusätzlich zugeführte Inhaltsstoffe achten. Einige Hersteller verschneiden teures Mohnöl mit günstigerem Sonnenblumenöl. Im Regelfall geben Etiketten oder Produktbeschreibungen alle Details über Herkunft und Herstellung wieder.
Verwendung von Mohnöl
Gemahlene Mohnsamen werden aufgrund ihres hohen Fettgehaltes ziemlich schnell ranzig. Es ist daher empfehlenswert, gemahlenen Mohn lediglich in kleinen Portionen einzukaufen und zügig zu verbrauchen. Der Vorteil des gemahlenen Mohnsamens ist der besonders intensive nussige Geschmack. Wer ganze Mohnsamen erwirbt, kann diese in einem verschlossenen Behälter an einem kühlen Ort mehrere Monate lang aufbewahren. Fertige Mischungen weisen auf der Verpackung ein Mindesthaltbarkeitsdatum aus.
Mohnöl in der Küche
In Deutschland werden pro Jahr viele Tonnen Mohn insbesondere für Backwaren und zu Speisezwecken verarbeitet. Im Handel erwerben Kunden ganze oder gemahlene Samenkörner. Sauber verlesene Samen erhalten Interessenten in entsprechenden Fachgeschäften. Mohn dient unter anderem zum Würzen von Brot und Brötchen sowie Käsegebäck und allgemein zum Backen. Gemahlene Samen bilden eine schmackhafte Kuchenfüllung. In den Focus rückt Mohnsamen erneut als Basiszutat hochwertiger Speiseöle. Der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht das Mohnöl zu einem außergewöhnlichen Geschmacksträger für die kalte Küche.
Zum Braten taugt Mohnöl nicht. Das rein pflanzliche Mohnöl, das vorwiegend durch Kaltpressung gewonnen wird, enthält Inhaltsstoffe und den typischen Eigengeschmack, der massiv an Nüsse erinnert und bei Überhitzung verfälscht. Leckere Rezepte mit Mohnöl gibt es für Dressings, Müsli, Süßspeisen und andere Kaltgerichte. Das Öl harmoniert in herzhafter Hinsicht unter anderem mit
- Tomaten,
- Spargel,
- Karotten,
- Kartoffeln und
- Nudelgerichten.
Licht, Hitze und Luft schaden dem Mohnöl. Daher sollten Endverbraucher angebrochene Flaschen nach Gebrauch fest verschließen und im Kühlschrank lagern. Grundsätzlich ist Mohnöl circa neun bis zwölf Monate haltbar. Je nach Sorte der gepressten Samen variiert der Geschmack und die Farbe von mild über nussig bis herzhaft-kräftig. Da Mohnsamen so hochgradig ölhaltig sind, besitzen 100 Gramm Mohnöl rund 900 kcal/3.700 kJ.
Mohnöl für die Hautpflege
Im Großen und Ganzen ist Mohnöl in seinem Spektrum an Fettsäuren dem Sonnenblumenöl ähnlich. Auf die Haut aufgetragen, fühlt sich Mohnöl mitunter leichter an als Sonnenblumenöl. Es soll Hautirritationen mildern können und Rötungen beseitigen. Die Inhaltsstoffe Linolsäure und Palmitinsäure regenerieren angeblich das Hautbild auf schonende Weise. Zum kosmetischen Einsatz bietet sich für Verbraucher an, das Mohnöl mit anderen Ölen oder Naturheilmitteln wie Jojoba-Öl, CBD Öl, Avocado-Öl, Manuka Honig oder Traubenkern-Öl zu mischen. Je nach Hauttyp unterstützt eine Mischung aus Ölen die gewünschte pflegende oder reinigende Funktion.
Mohnöl in der Kunst
Mohnöl dient in erster Linie als Speiseöl. Es findet neben dem Einsatz in der Küche auch Verwendung als Grundlage für die Herstellung von Farben, die Künstler bei der Ölmalerei nutzen. Im einschlägigen Fachhandel ist Mohnöl erhältlich, das als Mal- und Bindemittel funktioniert. Es hat eine wenig sichtbare Eigenfarbe, da es für seine spezielle Verwendung bei der Malerei gebleicht ist. Es trocknet wesentlich langsamer auf als Leinöl, das ebenfalls in der Kunst genutzt wird. Die trocknungsverzögernde Eigenschaft des Mohnöls ist für einige Maltechniken und Effekte mit Ölfarben maßgeblich und hilfreich.